unsere Überflussgesellschaft - das Leiden der Tiere

 

 

Ich habe schon immer die Sendungen "Tiere-suchen-ein-Zuhause" und "Tierisch tierisch" gesehen und seitdem ist meine Überzeugung, wenn ich irgendwann mal einen Hund haben sollte, dann nur einen >Nichtgewollten< aus dem Tierheim. Eigentlich entstanden solche Tierheime, um Tiere in der Not zu helfen, d.h. wenn ihre Besitzer sich beispielsweise durch Krankheit nicht mehr um sie kümmern können oder durch den Tod ihre Menschen verloren haben und sonst Niemanden haben.

Aber im Laufe der Zeit haben sich die Gründe geändert, denn die meisten Hunde (auch andere Haustiere oder Exoten) sind nicht mehr aus der Not heraus in den vielen Tierheimen, sondern aus banalen Gründen der Überflußgesellschaft in der wir heutzutage leben und wo die Tiere für viele Menschen nur "Gegenstände" oder "Sachen" sind. Auch Fundtiere werden oftmals von ihren eigentlichen Besitzern abgegeben, wahrscheinlich weil sie die Zeit oder Nerven nicht mehr für das Tier haben oder wegen der kostspieligen Krankheit einiger Tiere.

Das große "Geschäft" der Hundevermehrer läuft unverändert gut, das belegen immer wieder traurige Nachrichten - immer wieder bauen diese Hundehändler auf das menschliche Mitleid und so gibt es weiterhin "Nachschub". Niemand fragt sich wirklich ernsthaft, wo oder wie diese Vermehrer die Welpen "produzieren". Die Nachfrage bestimmt die Rassen, die anscheinend immer vorrätig sind und an erster Stelle steht nicht das Wohl der Tiere, sondern der große und schnelle Profit. 

Im schlimmsten Fall leben diese "Gebärmaschinen" eingepfercht in Boxen oder Zwingeranlagen, bekommen nur unregelmäßig Fressen und Trinken und leben in ihren Exkrementen, haben keinen menschlichen Kontakt - ohne alltägliche Geräuschkulisse und / oder Auslaufmöglichkeiten, denn es wäre ein wichtiger Schritt für die Sozialisierung und Persönlichkeitsentwicklung jeden einzelnen Tieres. 

Meist werden die Welpen auch viel zu früh (meist schon mit 6 Wochen) von der Mutter getrennt und zum Kauf angeboten, nicht geimpft oder falsche Passdaten, geschweige denn man bekommt die Elterntiere zu Gesicht.

Man nennt diese Welpen auch "Wühltischwelpen"......und das nicht ohne Grund !!

Das heißt aber nicht, daß jeder Hobbyzüchter automatisch ein "Hundevermehrer" ist, aber ihm sollte nicht egal sein, wo sein Welpe hinkommt und versucht in verantwortungsbewußte Hände abzugeben. Und man kauft die Welpen unter keinen Umständen auf der Straße oder Parkplätzen aus dem Auto heraus !!

Ein seriöser Züchter gibt seine Welpen frühestens ab der 8. Woche ab, in der Regel aber erst 10. bis 12. Woche und im besten Fall leben beide Elterntiere beim Züchter. Es kommt aber auch vor, daß nur das Muttertier dort lebt, während der Rüde bei einem anderen Besitzer wohnt.

Fast immer sind diese Züchter nur auf eine Rasse spezialisiert, es gibt aber auch Ausnahmen und wenn mehr als zwei Rassen gezüchtet werden, sollte man schon genauer hinsehen. Die Welpen bleiben immer bei der Muttertier und leben in der unmittelbaren Nähe der Menschen und lernen die Geräusche, anderen Tiere + Menschen und Gerüche des alltäglichen Lebens kennen, spielen mit Geschwistern und lernen durch die Mutter, werden regelmäßig geimpft + entwurmt und wurden in der Regel sehr gut sozialisiert. Das hat natürlich seinen Preis und diese kleinen Hunde sind etwas teurer, als die "Wühltischwelpen" für einen Spottpreis.

Trotzdem sollte man beim Gang ins Tierheim auch genauer hinschauen und die Herkunft der Tiere kritisch hinterfragen, denn auch dortkönnen Tiere von "Tiervermehrern" landen, das kann man leider nicht ausschließen. Auch Animal-Hording Fälle kommen oft vor und man sollte genau prüfen und fragen. Bisher habe ich bei meinen beiden Hunden beim Thema Gesundheit Glück gehabt, bis auf die alljährliche Impfung brauchen wir keinen Tierarzt.

Und es gibt auch viele Hunde aus dem Ausland. Einige von ihnen haben nur auf der Straße gelebt und mußten sich alleine durchschlagen und kennen kein Haus bzw Wohnung von innen, sind dann also noch nicht stubenrein und eventuell auch ängstlich. Aber ein großer Vorteil kann sein, daß sie in einem Rudel gelebt haben, dann sind sie sehr verträglich mit anderen Artgenossen und machen sich dann gut als Zweithunde undlernen schnell den Alltag kennen.

 


 

 

Aber all unsere Tiere brauchen viel mehr Menschen mit Verantwortung und wahrer Tierliebe.

 

Ich kann nur Jedem ans Herz legen, auch mal in den vielen Tierheimen nach seinem Traumhund zu suchen - sie haben eine neue Chance verdient und sind unendlich dankbar. Auch dort gibt es Rassehunde (auch Welpen) und man kann es ganz bequem übers Internet machen - beispielsweise Eurasier in Not.de oder Rottweiler in Not.de oder welche beliebige Rasse auch immer.........oder einfach mal Hunde in Not.de in die Suchmaschine eingeben.

Ich selbst habe mich eine zeitlang im örtlichen Tierheim nützlich gemacht und den Alltag dort miterlebt. Die Gründe sind vielfältig und viele Hunde waren laut Besitzer "Problemhunde", aber das ist ein Thema, worüber man sich streiten könnte. Jeder sieht Banalitäten schon als Problem an und sind es einfach leid sich zu kümmern - das Tier wird eben einfach zum Problem erklärt. Meist waren aber diese Hunde unauffällig und entpuppten sich als ganz normale Familienhunde mit mehr oder weniger Erziehung.

 

An dieser Stelle mal ein herzliches Dankeschön von ganzem Herzen an alle Tierheim-, Tierschutz- und Tierrettung Mitarbeitern und Freiwilligen, die oft an ihren Grenzen kommen, denn vielen Tieren wird so viel Leid und Gewalt angetan !!! 

 

 

oben stehenderText gibt nur meine Meinung wieder